Therapiehunde


"..die gloreichen fünf als Therapiehunde.."


Neben dem Leben als vielgeliebter Familienhund eignet sich ein Collie durchaus für verschiedene Einsatzbereiche.

In meiner therapeutisch/pädagogischen Praxis arbeiten meine Therapiehunde und ich mit Kindern, Jugendlichen Familien, und Senioren an unterschiedlichsten erzieherischen, pädagogischen und familiären Herausforderungen. Ebenso mit dementen Menschen oder mit Menschen nach Schlaganfall u.v.m.
Meine Hunde spielen in meiner Arbeit eine sehr große Rolle.

Sie motivieren zur Teilnahme, sie sind wertfreier Freund, sie mögen die Menschen, wie sie sind, mit Fehlern, Handicaps und Störungsbildern. Diese Wertschätzung stärkt das Selbstvertrauen. Meine Hunde lassen Nähe zu, ohne etwas zu erwarten - in vielen Momenten der pädagogisch/ therapeutischen Arbeit sind sie kaum ersetzbar.

Therapeutische oder pädagogische Übungen machen gleich viel mehr Spaß, wenn man sie als fröhliches Spiel mit dem Hund/en erlebt, ohne die Grundhaltung, "Du machst die Übung jetzt, weil Du etwas nicht gut kannst!" - bei uns macht man Übungen mit dem Hund, weil es Spaß macht.

Tiergestützte Therapie oder Pädagogik erlaubt uns, in unserer Arbeit fordernd und fördernd zu wirken, ohne eine defizitäre Denkweise in den Vordergrund zu stellen.

Die Kinder, Erwachsenen und Senioren erleben eine schöne Zeit und wachsen in dem spaßbetonten, fördernden Spiel.

Ob ich als Beispiel für unkonzentrierte, hyperaktive Kinder die Handlungsplanung in einer „drögen“ pädagogischen Praxis übe oder ob die Handlungsplanung selbstverständlich notwendig ist, wenn die Kinder z.B. den Hindernisparcour für das kindliche Agility-Training aufbauen müssen. Überlegend in welcher Reihenfolge es letztes Mal war, was daran gut klappte und was nicht, oder ob man es diesmal besser anders aufbaut, sind kindliche Konzentrationsphasen plötzlich ganz selbstverständlich. Sie glauben gar nicht wie konzentriert ADHS-Kinder plötzlich sein können, wenn als Belohnung ja eine Stunde Spaß mit Hund gibt. Die, nebenbei bemerkt, ja immer noch eine große Herausforderung an die Konzentration und das "Dabei-Bleiben" stellt.


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Klären wir aber doch erstmal was sind Therapiehunde überhaupt:


Therapiehunde sind professionell ausgebildete Hunde, die im medizinischen Einsatz tätig sind. Sie helfen Menschen, bestimmte Krankheiten zu überwinden oder die Krankheitssymptome zu lindern. Therapiehunde werden gezielt z.B.im Rahmen medizinischer Behandlungen eingesetzt und der Besitzer ist der Therapeut.

Sie lindern Angstzustände, Aggressionsausbrüche, Sprach- oder Sozialstörungen und vielfältige Stresssymptome.  Sie fördern die Sozialkompetenzen, die emotionalen und kognitiven Leistungen. Grundsätzlich erfüllt der Therapiehund eine bestimmte Aufgabe innerhalb einer therapeutischen Sitzung, die vorher individuell definiert wird.

Ein Therapiehund steht in Abgrenzung zu sogenannten Besuchshunden. Hier sind die Menschen Hundeführer und haben keinerlei fachliche Kompetenzen darin Menschen zu therapieren.

Der eine (Besuchshund)kommt zu Besuch, der andere (Therapiehund) hilft bei der Therapie.

Meine Collies sind für mich „Therapeuten“ auf vier Pfoten. Therapiehunde leben also bei Ihrem Menschen, der pädagogisch und/oder therapeutisch tätig ist. Therapiehunde unterstützen die pädagogischen und therapeutischen Prozesse zielorientiert und sind speziell darauf trainiert, sich auf wechselnde Menschen einzulassen. Ihre Bezugsperson bleibt die pädagogisch/therapeutische Person, bei der sie leben.


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Sind Collies als Therapiehund geeignet, bzw. sie möchten einen meiner Welpen dazu ausbilden?


Hunderassen wie etwa der Collie brauchen Beschäftigung und zeichnen sich durch einen unkomplizierten und dem Menschen zugewandten Charakter aus. Ihr Wesen ist darauf ausgerichtet, äußerst sozial zu sein und ihnen liegt das Beschützen. Sie sind frei von Aggressivität und haben keine Tendenzen zu Nervosität, wenn man auf die richtige Linie achtet!

Wenn Sie sich für einen potentiellen Therapiehund interessieren, so melden Sie sich bitte rechtzeitig, denn nicht jeder Collie Welpe ist automatisch ein geeigneter Therapiehund.

Ebenso ist nicht gleich jeder intelligente und lernfähige Hund, der geborene Therapiehund.

Genauso wie nicht jeder hochintelligente Mensch ein Mathe-Genie ist oder die Veranlagung zum großen Philosophen hat, ist auch nicht jeder Collie ein prädestinierter Therapiehund!

So ist es enorm wichtig einen Welpen gut auszuwählen und als Halter auch die Bereitschaft zu haben mit dem Hund in den ersten 2 Lebensjahren viel zu lernen und zu trainieren.

Nicht jeder Welpe zeigt hier eine gleich gute Veranlagung und es erfordert eine gründliche Auswahl. Bei der Auswahl eines geeigneten Welpen bin ich Ihnen jedoch sehr gern behilflich, berate und unterstütze Sie gern.

Wenn man der Frage nachgeht, warum ein Mensch Therapiehunde ausbildet, kann man eine ganze Handvoll Antworten bekommen. Oder nur eine einzige:

Es ist eine Art Bestimmung. Eine logische Konsequenz der eigenen Vita, die von Menschen und Hunden geprägt ist. Von der Liebe zu Mensch und Hund, dem Auf- und Heranziehen, letztlich auch dem Erfahrungsschatz, der sich über Jahre gesammelt hat. Es sind Erfahrungen, die weit über theoretisches und angelesenes Wissen hinausgehen. Genau hier das eigene Talent und die Freude zu erkennen, mit Hunden auch therapeutisch arbeiten zu können, ist etwas Wunderbares. Mit diesem persönlichen Hintergrund bin ich aber ebenso fachlich zum Trainer und Ausbilder ausgebildet worden. Und auf den Grundlagen habe ich die erforderlichen Vorrausetzungen dazu.


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Der Weg zum Therapiehund - wie ich ihn sehe


Die Ausbildung zum Therapiehund ist ein komplexes Themenfeld und hat für mich nichts mit dem Erlernen von “kleinen Tricks” von Tieren zu tun. Zwar setzen beide Trainingsarten eine sehr gute und auf Vertrauen basierende Zusammenarbeit zwischen Mensch und Tier voraus, jedoch muss ein Hundeausbilder fachliches Wissen und mitbringen, um einen Hund in der Ausbildung zum Therapiehund zum verlässlichen Arbeitshund zu trainieren. Der Weg beginnt früh und behutsam mit ganz kurzen Einsätzen. Ein guter Therapiehund geht auf die Menschen zu und animiert zur Kontaktaufnahme und er erkennt später, wo mehr und wo weniger „Hilfe" nötig ist. Er berücksichtigt wer Angst hat und bietet sich an wo besonders großer Bedarf nach körperlichem Kontakt ist

Fängt man nicht mit einem Welpen an, ist die vorherige Ausbildung unerlässlich.

Ein Welpe hat den Vorteil, dass er quasi in seinen Job hineinwächst. Das hat auf die Qualität seiner späteren Arbeit immensen Einfluss. Vieles wird dem jungen Hund quasi spielerisch zur Selbstverständlichkeit und verursacht im späteren Einsatz nur wenig Stress. Die Belastbarkeit wird positiv beeinflusst. Ein sehr großer Vorteil. Ein erwachsener Hund hat immer schon ein großes Maß an "Vorprägung". Er wird in der Regel nicht die Offenheit im Umgang mit den zu Betreuenden erreichen.

Ein wichtiger Bestandteil bei der Ausbildung zum Therapiehund ist für mich das Tradieren. Dabei lernt der Ausbildungshund nicht nur vom Hundeausbilder, sondern auch von bereits gut ausgebildeten Therapiehunden. Das auszubildende Tier kann sich im Training bestimmte Verhaltensmuster beim Co-Trainer abschauen und nachmachen. Die Welpen sollten möglichst viel erleben, ohne dabei überfordert zu werden. Geräusche aller Art, Kinder und fremde Erwachsene, verschiedene Tiere, diverse Untergründe und Gegenstände. Auch das Alter, indem die Ausbildung zum Therapiehund begonnen wird, spielt eine Rolle. Wir beginnen im Alter von 8 Wochen mit einfachen Grundübungen, Besuche in Einrichtungen (max. 10 Minuten) und steigern dann ganz langsam die Herausforderungen für den Azubi. Die gesamte Ausbildung erstreckt sich über einen Zeitraum von zwei Jahren, bis der Azubi seine Prüfung machen kann.

 

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Warum nicht jeder Hund ein Therapiehund ist und werden sollte!


Es ist wichtig, den Begriff der tiergestützten Therapie als einen Oberbegriff zu verstehen.

Nur weil ein Hund sich gerne streicheln lässt ist er noch lange kein Therapiehund. Des Weiteren, wenn der Hund menschliche Zuneigung genießt, was er auch sollte als Co Therapeut in der tiergestützten Arbeit, macht es einen großen Unterschied ob er das in der Freizeit oder im Arbeitsmodus tut. Hunde im Einsatz sind ganz bei der Sache, aufmerksam, hellhörig und hellfühlig. Ihnen entgeht nichts. Auch wenn sie entspannt liegen oder gestreichelt werden, sind sie mit ihrer Aufmerksamkeit ganz im Hier und Jetzt.

Das ist der große Unterschied zu den Entspannungsmomenten am Sofa zu Hause. Tiergestützte Arbeit bedeutet aber auch, dass sie die berufliche Qualifikation des Menschen definiert ist und nicht durch das Tier.

Für die wenigsten Vierbeiner ist die Arbeit als Therapiehund ein Kinderspiel. Ganz im Gegenteil:

Es ist Arbeit. Und noch dazu eine recht anspruchsvolle und intensive Zu der gewünschten Wesensfestigkeit und Stressresistenz der geeigneten Hunde kommen viele unterschätzte Anforderungen in der tiergestützten Arbeit hinzu, mal ganz abgesehen von Lärm, Gedränge, ungewöhnlichen Geräuschen und Gerüchen.

Ein Hund, der mit Menschen arbeitet und sozial kompetent agiert, wird jede Regung der Patienten wahrnehmen. Deshalb sind Hunde so gute Co Therapeuten, weil wir Therapeuten anhand ihrer Reaktionen vieles besser erkennen können.

Deshalb sind aber auch Auszeiten, artgerechte Entlastung und die Einhaltung von Rahmenbedingungen in der tiergestützten Arbeit so unglaublich wichtig.

Ein Therapiehund muss in der Lage sein, selbstständig zu handeln und sollte Freude an der Arbeit haben. Er soll es gelassen hinnehmen, von mehreren Leuten gleichzeitig umringt, bedrängt und überschwänglich gestreichelt zu werden.

Für die Therapie eignet sich aus meiner Sicht kein dressierter Hund, der nur auf Kommando ein erlerntes Repertoire abspult.

Wichtig ist es, dem Hund Raum für instinktives-authentisches Verhalten zu geben. Denn gerade aus der Authentizität im Verhalten des Hundes entsteht der Mehrwert für die Therapie.

Der Hund bringt sich bei dem jeweiligen Patienten unterschiedlich ein und auch bei selbigen Patienten kann sich die Dynamik mit dem Hund verändern.

Der Wirkungskreis des Hundes in der Therapie sollte somit durch intuitive und selbstständige Angebote an den Menschen verstanden werden. Daraus wiederum kann der Therapeut diagnostische Aspekte ableiten.

Seit 35 Jahren arbeite ich mit Tieren als Co Therapeuten, das vielfältige und flexible Angebot macht es mir möglich auf die Tagesform jedes Menschen individuell zu reagieren, einzugehen und das macht unter vielem anderem die Qualität und den Erfolg einer tiergestützten Therapie aus

 

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Noch einige Beispiele meiner Therapeuten auf 4 Pfoten


Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf


Ich unterstützen lese- bzw. lernschwache Kinder dabei, ihre Hemmungen beim Vorlesen und generell Lernen zu überwinden und ihre Lese und Lernkompetenz zu verbessern.

Bei der Leseförderung als Beispiel, geht es im Kern darum, dass Kinder regelmäßig unseren Hunden vorlesen, um ihre Lesekompetenz zu verbessern. Ein entspanntes Umfeld ist für die Kinder dabei wichtig. Das Thema Lesen ist für leseschwache Kinder oft negativ besetzt. Durch die Leseförderung mit unseren Therapiehunden wird es für die Schüler zu etwas Positivem. Es gibt Studien: So begleitet eine Grundschulpädagogin an der Ludwig-Maximilians-Universität München, ein Jahr lang zehn leseschwache Grundschüler, die einem Hund vorgelesen haben. Am Ende der Zeit hatten sich sowohl die Lese- als auch die Schreibfähigkeiten der Zweit- und Drittklässler deutlich verbessert. Dass der Kontakt zum Hund tatsächlich beruhigend wirkt, zeigten sie anhand von Speichelproben, die man den Kindern nach der Leseeinheit entnahm: Die Durchschnittswerte des Stresshormons Cortisol lagen bei allen Teilnehmern unter den altersüblichen Werten, wie die Pädagogin berichtet. Ähnlich positive Ergebnisse brachte eine andere Studie. Dort beobachteten sie 16 leseschwache Drittklässler, die an einem mehrmonatigen Förderprogramm teilnahmen. Eine Hälfte übte Lesen mit einem Stoffhund, die andere Hälfte mit einem echten Hund. Am Ende zeigte sich, dass sich die Teilnehmer der zweiten Gruppe hinsichtlich ihrer Lesekompetenz deutlich stärker verbessert hatten als die Schüler der Kontrollgruppe. Das alles können wir nur bestätigen und wünschen Euch viel Spaß beim Anschauen und Genießen dieser wunderbaren Augenblicke. Link Facebook

Mutismus: Sprachlos vor Angst Gerade bei Mutismus helfen mir meine Therapeuten auf Pfoten. Es ist auch nach 35-jähriger Berufserfahrung, immer wieder überwältigend, wenn ein Kind mit Mutismus anfängt zu sprechen.


Was ist jetzt aber Mutismus?


Manche Kinder sind zu Hause lebhaft und gesprächig, doch bei Fremden verstummen und erstarren sie regelmäßig. Oft gelten sie dann einfach als extrem schüchtern. Doch hinter ihrer Sprachlosigkeit kann eine Angststörung stehen: Mutismus.

Bei Mutismus – der Begriff kommt vom lateinischen „mutus“ für „stumm“ – handelt es sich um eine angstbedingte Kommunikationsstörung, die vor allem im Kindesalter auftritt.

Menschen, die unter totalem Mutismus leiden, sprechen überhaupt nicht, obgleich ihre Sprachorgane völlig intakt sind.

Häufiger ist der sogenannte selektive Mutismus. Die Betroffenen sprechen im vertrauten Kreis der Familie oder mit engen Freunden, verstummen aber in Gegenwart anderer Menschen. Da die Krankheit oftmals nicht erkannt und mit Autismus oder extremer Schüchternheit verwechselt wird, ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.

Schüchterne Kinder sind zwar oft sehr gehemmt, aber sie reagieren in der Regel, wenn sie angesprochen werden und kommunizieren auch von sich aus, wenn sie sich sicher fühlen.

Ein mutistisches Kind hat dagegen keine Wahl. Seine Angst lässt es verstummen, Kinder, die unter selektivem Mutismus leiden, empfinden soziale Kontakte als Gefahr: Im Kindergarten, in der Schule, beim Lehrer, Hausmeister oder Nachbarn läuft das Angstprogramm des Gehirns. Sich darüber lustig zu machen, ist nicht angebracht: Zwar ist die Gefahr nicht real, die Gefühle der Angst sind es aber. Auch wenn das Kind also rational weiß, dass ihm keine Gefahr droht, schwitzen ihm die Handflächen, es möchte der Situation entfliehen, das Herz rast und die Sprache setzt aus. Das Kind wird stumm, um der Angst zu entgehen, die mit der Kommunikation durch Sprache für es verbunden ist. Bei den Betroffenen reagiert das Angstzentrum im Gehirn über.

Mutismus ist ein anerkanntes Störungsbild mit gravierenden Konsequenzen für die Persönlichkeitsentwicklung, das Sozialverhalten und das Selbstbewusstsein. Denn sie betrifft die gesamte sprachliche, kognitive, soziale und emotionale Entwicklung eines Kindes. Spätestens im Jugendalter werden die Betroffenen zu Außenseitern, sie bekommen zunehmende Probleme in der Schule, sie beteiligen sich nicht mündlich und bekommen deshalb schlechte Noten, und in der Pubertät explodieren die psychischen Probleme. Der Mutismus wächst sich jetzt zu einer umfassenden Sozialphobie aus, und die Sprachlosigkeit verbindet sich mit klinischen Depressionen und Selbstmordgedanken.

Therapien sollten im Kindergarten anfangen, in der Schule brauchen Betroffene für jede Stufe eine spezielle Therapie und eine Schulbegleitung. Je länger die Krankheit unentdeckt und unbehandelt bleibt, desto schwieriger wird es, die Kinder von ihren Ängsten zu befreien. Eine frühe Diagnose und Therapie – am besten bereits im Kindergartenalter – sind daher ungeheuer wichtig. Denn dann sind die Heilungschancen sehr gut.


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